UNTERZUCKERUNGEN (HYPOGLYKÄMIEN)

Ein wichtiger Hinweis vorab: Der folgende Artikel befasst sich mit den kritischen Situationen zu niedriger Glukosewerte, wie sie bei einer Diabeteserkrankung – insbesondere im Rahmen einer Insulintherapie – auftreten können. Wir erläutern hier typische Symptome und das übliche Vorgehen; diese Beschreibungen stellen jedoch keine medizinische Beratung dar und können diese auch nicht ersetzen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie und Ihr Angehöriger sich mit diesen Situationen auseinandersetzen – BEVOR sie eintreten. Sprechen Sie darüber, was Sie dann tun können. Auch eine Schulung für Angehörige kann sinnvoll sein, um das richtige Verhalten und Handeln im Notfall zu erlernen. Lassen Sie sich außerdem die Kontaktdaten des behandelnden Arztes und Diabetesberaters geben und bewahren Sie diese griffbereit auf.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Wird zu viel Insulin verabreicht, droht der Körper zu unterzuckern – eine kritische Stoffwechselentgleisung. Typische Symptome dafür sind:

  • Herzrasen
  • Blässe
  • Kaltschweißigkeit
  • Zittern
  • Bewusstseinseintrübungen / Verwirrtheit
  • Schwindel
  • Reizbarkeit

In diesem Fall ist schnelles Handeln gefragt. Wenn Sie bei einem Menschen mit Diabetes diese Symptome wahrnehmen, fragen Sie direkt nach, was Sie tun können. Folgende Dinge sind in dieser Situation wichtig:

  1. Glukosewert messen (Blutzuckermessung oder ein kontinuierliches Glukosemessgerät nutzen, z. B. Abbotts FreeStyle Libre 2 System)
  2. Bei Werten unter 65 mg/dl bzw. 3,6 mmol/l: Schnellwirksame Glukose zur Verfügung stellen – geeignet sind zum Beispiel purer Saft, Traubenzucker (in flüssiger oder fester Form), Gummibärchen oder zuckerhaltige Limonade
  3. Bei (drohender) Bewusstlosigkeit: Glukagon spritzen (Teil des Notfallsets für Menschen mit Diabetes und intensivierter Insulintherapie) – wichtig ist, dass Sie sich vorab schon einmal mit dieser Maßnahme vertraut gemacht haben.

Falls Sie nicht wissen, wie Sie Glukagon verabreichen können oder der Betroffene droht, das Bewusstsein zu verlieren, wählen Sie umgehend den Notruf unter 112. Dort erhalten Sie auch telefonische Hilfe und Anleitungen, was zu tun ist; wie zum Beispiel die Person in die stabile Seitenlage zu bringen.

Überzuckerungen (Hyperglykämien)

Ein wichtiger Hinweis vorab: Der folgende Artikel befasst sich mit den kritischen Situationen zu hoher Glukosewerte, wie sie bei einer Diabeteserkrankung – insbesondere im Rahmen einer Insulintherapie – auftreten können. Wir erläutern hier typische Symptome und das übliche Vorgehen; diese Beschreibungen stellen jedoch keine medizinische Beratung dar und können diese auch nicht ersetzen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie und Ihr Angehöriger sich mit diesen Situationen auseinandersetzen – BEVOR sie eintreten. Sprechen Sie darüber, was Sie dann tun können. Auch eine Schulung für Angehörige kann sinnvoll sein, um das richtige Verhalten und Handeln im Notfall zu erlernen. Lassen Sie sich außerdem die Kontaktdaten des behandelnden Arztes und Diabetesberaters geben und bewahren Sie diese griffbereit auf.

Überzuckerung (Hyperglykämie)

Wird bei Menschen mit Typ-1-Diabetes über einen längeren Zeitraum zu wenig Insulin zugeführt, so kommt es zu deutlich überhöhten Glukosewerten im Körper. Gründe dafür können sein: falsche Insulinberechnung, Vernachlässigung der Therapie, abgeknickte Pumpenschläuche, Infekte, Hormonschwankungen oder bestimmte Medikamente. Langfristig schadet dies dem gesamten Organismus – eine akute Komplikation ist die Übersäuerung des Körpers, eine sogenannte Ketoacidose. Diese äußert sich durch folgende Symptome:

  • extremes Durstgefühl und häufiges Wasserlassen
  • vertiefte Atmung, Atemnot
  • Azetongeruch in der Atemluft
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
  • akuter Notfall: Bewusstlosigkeit (diabetisches Koma)

Grundsätzlich muss die betroffene Person sich in diesem Fall dringend Insulin zuführen. Als Angehöriger sollten Sie möglichst Ruhe bewahren und fragen, wie sie bei der Insulinzufuhr unterstützen können. Zögern Sie nicht, den Notruf zu wählen, wenn Sie sich in dieser Situation überfordert fühlen.

Eine ähnliche Stoffwechselentgleisung existiert auch bei Typ-2-Diabetes. Diese wird als hyperosmolares Dehydrationssyndrom bezeichnet. Die Symptome sind in diesem Fall oft eine durch Dehydrierung verursachte Bewusstseinsstörung, Verwirrtheit oder Krampfanfälle. Auch hier sollten Angehörige umgehend den Notruf unter 112 verständigen und ggf. weitere telefonische Instruktionen befolgen!