Chronische Schmerzen Typ F

Erfahren Sie hier mehr über chronische Schmerzen und über unsere
Typ F Kampagne.

SCHMERZ UND BEWEGUNG    |    Aug. 29, 2022

Was bedeutet chronische Schmerzen Typ F?
 

Wenn ein Ihnen nahestehender Mensch unter chronischen Schmerzen leidet, erleben Sie mit, wie sehr diese Belastung – körperlich und psychisch – an den Kräften zehrt und das alltägliche Leben einschränkt. Sie konnten möglicherweise verfolgen, wie der/die Betroffene über einen längeren Zeitraum versucht hat, die Beschwerden mit Medikamenten zu lindern, sich vielleicht sogar mehreren Operationen unterzogen hat – all dies jedoch ohne eine entscheidende Verbesserung der Schmerzsituation.

Viele Angehörige fühlen sich in so einer Lage ohnmächtig, würden gern helfen, wissen aber nicht wie. Genau darum geht es in unserer Kampagne Typ F, in dem das F für Familie, aber auch für Freund:innen, Bekannte und Nachbarn stehen kann. Wir wollen zeigen, wie Sie den vertrauten Menschen unterstützen, aber sich auch selbst in Ihrer Rolle als Unterstützer:in wohler fühlen können.
 

Management chronischer Schmerzen: Zusammen geht’s besser
 

Eine dauerhafte Schmerzlinderung ist heute möglich. Es gibt die berechtigte Hoffnung auf ein besseres Leben. Die ersten Schritte dahin sind: Die Symptome besser verstehen, das richtige ärztliche Fachpersonal finden und mehr über individuelle und optimierte Behandlungsmöglichkeiten erfahren.

Bereits in dieser Phase sind Betroffene häufig froh, wenn sie Unterstützung aus ihrem vertrauten Umfeld erhalten. Angehörige können dabei helfen, das Problem überhaupt zu erkennen und gegenüber Ärzt:innen zu kommunizieren. Ebenfalls schon jetzt, aber auch während einer späteren Therapie können sie für Besorgungen, Fahrdienste oder Haushaltstätigkeiten zur Verfügung stehen. Und weil die Behandlung von chronischen Schmerzen in der Regel ein langwieriger Prozess ist, können Angehörige eine wertvolle psychologische Stütze sein. Zusammen geht es auf Dauer einfach besser.
 

Tipps für Angehörige von Menschen mit chronischen Schmerzen
 

Chronische Schmerzen können weitere Probleme mit sich bringen – zum Beispiel die Beweglichkeit einschränken, den Schlaf stören, zu Erschöpfung und psychischer Belastung führen sowie die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Das können Angehörige tun, um Betroffenen den Umgang mit der Gesamtsituation zu erleichtern – und sich damit auch selbst zu entlasten1:

  • Familienangehörige sollten keinen Erwartungsdruck  auf den/die Schmerzpatient:in ausüben. Viele Patient:innen ziehen sich gerade deshalb zurück, um diesem Druck sowie der Angst, als Simulant angesehen zu werden, aus dem Weg zu gehen.
  • Da Aufmerksamkeit, Gedanken und Gefühle Einfluss auf das Schmerzempfinden haben und dieses entsprechend verstärken oder abschwächen können, ist die Ablenkung von den Schmerzen eine wichtige Strategie. Gespräche, gemeinsame Erlebnisse oder Hobbys, die hohe Konzentration erfordern, können die Schmerzwahrnehmung vermindern.
  • Ist der/die Schmerzpatient:in sehr oft gereizt, sollten sich Angehörige bewusst machen, dass diese "Launen" keine Böswilligkeit sind, sondern Ausdruck des Leidens. Dennoch ist es schwer, dies auf Dauer auszuhalten. Hilfreich ist, sich ausgleichende Ansprechpartner:innen im Umfeld oder zum Beispiel in Selbsthilfegruppen für Angehörige zu suchen.
  • Anteilnahme verbunden mit Motivation wirkt sich günstig aus. Dagegen können übermäßige Bemitleidung und Schonung die Situation verstärken.
  • Bei Konflikten sollte sich eine Familie nicht scheuen, sich fachliche Hilfe zu holen, z.B. in einer Familienberatungsstelle oder einer Paar- oder Familientherapie.

Disclaimer
 

Bitte beachten Sie: Diese Seiten dienen ausschließlich der Information. Bei konkreten Fragen zu chronischen Schmerzen und mögliche Therapieformen wenden Sie sich bitte grundsätzlich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin.
 

Quellen
 

1 https://www.betanet.de/chronische-schmerzen-familie-und-alltag.html