Infektionen mit Streptokokken A – Ursachen und Symptome

Mehr zu einer Strep A infektion und wann ein Arztbesuch sinnvoll ist

Diagnostik|Nov. 28, 2024

Infektionen mit Streptokokken A – Ursachen und Symptome

Was genau verbirgt sich hinter einer Infektion mit Streptokokken A? Wie steckt man sich an? Was sind typische Symptome und wann sollte ich mit meinem Kind einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen? All das erfahren Sie hier.

Streptokokken der Gruppe A – GAS, engl. Group A Streptococcus, auch unter Strep A oder Streptococcus pyrogenes bekannt – sind Bakterien, die vor allem die menschliche Haut und den Rachen besiedeln, meist ohne Krankheitszeichen hervorzurufen. Gelegentlich, etwa wenn sie in die Blutbahn gelangen, können sich jedoch gefährliche und sogar tödliche invasive GAS-Infektionen entwickeln – insbesondere bei Kindern, deren Abwehrsystem noch in der Entwicklung ist, oder bei älteren beziehungsweise immungeschwächten Menschen.

So werden Streptokokken A übertragen
Streptokokken sind unbewegliche Bakterien, sie können aber durch eine sogenannte Schmierinfektion in den Körper gelangen. Bei engem Kontakt mit einem infizierten Menschen oder mit kontaminierten Gegenständen landen die Erreger auf unseren Händen und gelangen von dort mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendwann an oder in den Mund. Zu einer erfolgreichen Ansteckung – aus Sicht der Bakterien – kommt es, wenn besonders viele Bakterien übertragen wurden und das Immunsystem des „Empfängers“ oder der „Empfängerin“ die Bakterien nicht in Schach halten kann. Das trifft, wie schon gesagt, häufig auf ältere Menschen zu, aber auch auf immungeschwächte Personen und Kinder.

Diese Erkrankungen können Streptokokken A auslösen
Streptokokken A befallen beim Menschen vor allem die Schleimhäute und können dort Entzündungen auslösen. Diese Erkrankungen sind typisch für eine Ansteckung mit Strep A:

  • Die Rachen- bzw. Halsentzündung (Pharyngitis) ist eine akute Entzündung der Rachenschleimhaut. Sie beginnt mit Halskratzen, Halsschmerzen und Niesreiz. Die Rachenwand schwillt an, ist stark gerötet und erschwert das Schlucken und Sprechen.
  • Bei einer Angina, auch Mandelentzündung genannt, sind die Gaumenmandeln (Tonsillen) schmerzhaft entzündet. Neben einem ausgeprägten Krankheitsgefühl treten Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Mundgeruch, eine „kloßige“ Sprache, Fieber und Schwellungen/Rötungen der Mandeln auf. Diese können zusätzlich von einem fleckenartigen, weißlich-gelblichen Belag überzogen sein, außerdem sind häufig die Lymphknoten im Hals und im Kieferwinkel geschwollen.
  • Auch Scharlach ist eine häufige Erkrankung im Kindesalter. Die Anzeichen ähneln denen einer Mandelentzündung. Scharlach äußert sich jedoch meist zusätzlich durch einen fleckigen Hautausschlag an Kopf, Körper, Armen und Beinen. Besonders ausgeprägt ist der Ausschlag in der Leiste und in den Gelenkfalten. Die hellroten Flecken scheinen über 1-2 Tage hinweg zusammenzufließen, bis eine scharlachrote Fläche entsteht. Typische Anzeichen im Gesicht sind eine starke Wangenrötung und eine Blässe um den Mundbereich. Die Zunge erinnert an eine Himbeere.

Wann zum Kinderarzt bzw. zur Kinderärztin?
Halsschmerzen sind in den meisten Fällen harmlos. Sie sind eines der ersten Anzeichen einer Erkältung, halten einige Tage an und verschwinden dann meist von selbst wieder. Die Auslöser sind in der Regel Erkältungsviren. Die Ansteckung erfolgt häufig über Tröpfcheninfektion: Erkältete Menschen schleudern beim Niesen oder Husten massenweise virushaltige Tröpfchen aus und dann gelangen die Erreger beim Einatmen leicht in die oberen Atemwege des Empfängers.

Bleibt es jedoch nicht bei den Halsschmerzen, sondern es kommt (hohes) Fieber hinzu, kann es wichtig sein, eine virale von einer bakteriellen Infektion als Ursache zu unterscheiden. Denn eine bakteriell bedingte Mandelentzündung erfordert unter Umständen eine andere Art der Behandlung. Auch wenn zu den Halsschmerzen verstärkter Speichelfluss oder Schluckstörungen, Atemprobleme und/oder eine auffällige, „kloßige“ Sprache hinzukommen, sollten Eltern auf jeden Fall kinderärztlichen Rat einholen, um eine ernstere Erkrankung – etwa ausgelöst durch Strep A – auszuschließen.