DIAGNOSE DIABETES

Was ist Diabetes?

Am Anfang jedes „Typ-F-Diabetes“ steht eine „echte“ Diabetesdiagnose einer nahestehenden Person – sei aus der Familie oder im Freundeskreis. Diabetes ist dabei kein eindeutiges Krankheitsbild, sondern ein Überbegriff für verschiedene Stoffwechselerkrankungen, die hier kurz vorgestellt werden – etwa Typ-1-Diabetes oder Typ-2-Diabetes.

So unterschiedlich die Ausprägung einer Diabeteserkrankung sein können, so verschieden sind auch die Therapieformen. Jede von ihnen stellt dabei einen Einschnitt in den normalen Alltag dar und kann für Menschen mit Diabetes manchmal auch mühsam und frustrierend sein. Das Diabetesmanagement ist eine Lebensaufgabe – diese anzunehmen, ist essentiell für eine bestmögliche Gesundheit. Sonst sind sowohl akute Komplikationen als auch langfristige Folgeerkrankungen möglich. Zu den häufigsten Folgeerkrankungen einer nicht gut eingestellten Diabeteserkrankung bzw. einer vernachlässigten Therapie gehören Wundheilungs- und Durchblutungsstörungen in den Füßen und Beinen (bis hin zu Amputationen), Augenerkrankungen, Niereninsuffizienz, Herzinfarkt und Schlaganfälle.

Das gemeinsame Erarbeiten einer individuellen Therapie mit dem Arzt und Diabetesberater sowie das Befolgen der vereinbarten Strategie werden auch als Adhärenz bezeichnet.

Und auch Sie als Mensch mit Typ-F-Diabetes können dabei eine bedeutende Rolle spielen und Ihre Angehörigen oder Freunde dabei unterstützen und motivieren, ihre Ziele zu erreichen.

Typ-1-Diabetes

Rund 370.000 Menschen in Deutschland leben mit Typ-1-Diabetes1 – einer Autoimmunerkrankung, die sich meist bereits im Kindes- oder Jugendalter manifestiert. Bei dieser Diabetesform wird innerhalb kurzer Zeit in der Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert und es kommt zu einem „absoluten Insulinmangel“. Das Hormon ist jedoch lebenswichtig, um Glukose (= „Zucker“, z. B. aus Kohlenhydraten) aus der Nahrung in die Körperzellen zu schleusen – geschieht das nicht, steigt der Glukosespiegel unkontrolliert an und verursacht unter anderem die folgenden charakteristischen Symptome:

  • Ständiger Durst und häufiger Harndrang
  • Gewichtsabnahme
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Trockene Haut
  • Azetongeruch beim Ausatmen

Behandlung: Bei Typ-1-Diabetes wird eine lebenslange Insulintherapie notwendig, wobei sowohl Insulin als Grundbedarf („Basalinsulin“) als auch kurzwirksames Mahlzeiteninsulin („Bolusinsulin“) zugeführt werden müssen. Das Hormon kann entweder durch Injektionen mit einem speziellen „Pen“ erfolgen oder über eine Insulinpumpe.

Quelle:
1 Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe (Hrsg): Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2020. Kirchheim Verlag, 2019

Typ-2-Diabetes

6,9 Millionen Menschen hierzulande haben Typ-2-Diabetes1 – das sind fast 95 % aller der Diabeteserkrankungen in Deutschland. Die Erkrankung entsteht dadurch, dass Körperzellen zunehmend unsensibel gegenüber Insulin werden. Diese Insulinresistenz verursacht einen „relativen Insulinmangel“, sodass auch hier der Glukosespiegel (= „Zuckerspiegel“) im Blut ansteigt – meist langfristig und über viele Jahre hinweg, da sich die Erkrankung im Anfangsstadium kaum bemerkbar macht. Man geht deswegen auch von einer hohen Dunkelziffer aus.1 Als Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes gelten unter anderem:

  • Hohes Alter
  • Übergewicht
  • Genetische Vorbelastung
  • Bluthochdruck

Behandlung: Typ-2-Diabetes kann in einigen Fällen bereits durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten, das heißt durch eine ausgewogene Ernährung, ggf. Gewichtsreduktion und durch regelmäßige Bewegung gut behandelt werden. Andere Patienten benötigen eine Tablettentherapie oder müssen sich Insulin spritzen (mithilfe eines Pens oder einer Insulinpumpe). Die Entscheidung über die geeignete Behandlung trifft der Arzt in Absprache mit dem Patienten.

Quelle:1 Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe (Hrsg): Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2020. Kirchheim Verlag, 2019

Weitere Diabetesformen

Neben Typ-1- und Typ-2- gibt es noch weitere Diabetesformen, die weitaus seltener vorkommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fasst mit dem Begriff „Typ-3-Diabetes“ insgesamt 8 verschiedene Krankheitsbilder zusammen; diese werden beispielsweise durch genetische Defekte, bestimmte Vorerkrankungen oder Infektionen verursacht.

Eine weitere Sonderform einer Diabeteserkrankung ist Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes), die manchmal auch als Typ-4-Diabetes bezeichnet wird. Diese tritt ausschließlich während einer Schwangerschaft auf, wenn sich bestimmte Schwangerschaftshormone auf den Glukosestoffwechsel auswirken und eine Insulinresistenz verursachen. Nach der Entbindung verschwindet die Erkrankung zwar wieder; das Risiko für einen späteren Typ-2-Diabetes ist bei Frauen mit Gestationsdiabetes aber erhöht.