Chronische Schmerzen – Ein Erfahrungsbericht

Dank der richtigen Therapie – Ein erfülltes Leben trotz chronischer Schmerzen.

SCHMERZ UND BEWEGUNG    |    Aug. 29, 2022

„Wann kann ich wieder Sport machen?“

Neurostimulator von Abbott verschafft Marathonläuferin Gitta B. wieder Freude an Bewegung


Gitta B. ist immer auf Achse: Die Wahlberlinerin trifft sich gerne mit Freund:innen oder der Familie, werkelt im Garten oder wirbelt durch die Küche. Sie läuft viel, macht Sport und nimmt sogar regelmäßig an Marathons teil. Für ihren großen Traum, bei der 42 Kilometer langen Strecke in New York die Ziellinie zu überqueren, bereitet sie sich eifrig vor. Doch dann zwingen starke Schmerzen im Oberschenkel die heute 58-Jährige dazu, ihr Training abzubrechen. Der anfängliche Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall erhärtet sich 2016 nicht. Es beginnt die lange Suche nach einer Ursache. Vom Orthopäden wird sie zu einem Chirurgen und schließlich zum Internisten überwiesen. Der stellt eine Schenkelhernie, einen Eingeweidebruch unterhalb des sogenannten Leistenbands, fest.

Sie wird mehrfach operiert und bekommt starke Medikamente auf Opiatbasis. Trotz Krankengymnastik, manueller Therapie und eines vierwöchigen Aufenthalts in einer ganzheitlichen Schmerzklinik bestimmt das Stechen und Brennen im Oberschenkel zunehmend ihren Alltag. „Chirurgisch galt ich zu diesem Zeitpunkt bereits als austherapiert, litt aber immer noch an unerträglichen Schmerzen“, erinnert sich Gitta B. Zusätzlich kämpft die ehemalige Aufnahmeleiterin mit Gleichgewichtsstörungen, permanenter Müdigkeit und anderen Nebenwirkungen ihrer Schmerzmedikamente. „Meine gesamte Umwelt nahm ich nur noch gedämpft wahr, als ob ich in einer Nebelwolke gefangen wäre“, fügt sie hinzu. Ihre Lebensqualität leidet massiv, soziale Kontakte werden weniger und selbst ruhige Beschäftigungen wie Lesen erschöpfen sie.

Schließlich vertraut sie sich den Ärzten der Charité Berlin im Fachbereich Neurochirurgie an und holt sich eine Drittmeinung ein. Nach wenigen Untersuchungen steht fest: Gitta B. leidet unter chronischen, konservativ austherapierten neuropathischen Schmerzen, bei denen das Schmerzleitsystem selbst geschädigt ist. Damit Gitta B. ihre Lebensqualität zurückbekommt, rät der betreuende Arzt zu einer Behandlung mit einem Neurostimulator, ProclaimTM DRG von Abbott. Besonders dann, wenn sich durch Medikamente und konservative Therapieansätze keine Besserung einstellt, kann die sogenannte Spinalganglion-Stimulation, die Reizauslösungen im Körper unterbricht, eine gute Option sein. Hierbei werden Elektroden direkt an den Nervenknoten in der Nähe des Rückenmarks platziert. Ihre schwachen elektrischen Impulse blockieren die Übertragung der körpereigenen Schmerzsignale zum Gehirn und überdecken so den ursprünglichen Schmerz mit Gegenstimulation. Ein kleines Implantat, der Neurostimulator, versorgt die Elektroden mit Strom.

Um herauszufinden, ob Gitta B. mit dem Proclaim DRG-System zurechtkommt, setzt der Arzt ihr für einen Testlauf Elektroden, die Impulse vom Stimulator an das Rückenmark leiten, unter lokaler Betäubung in einem minimalinvasiven Eingriff ein. „Bei mir hat alles gleich funktioniert. Als ich aufgewacht bin, habe ich gestrahlt wie ein Honigkuchenpferdchen. Zum ersten Mal seit langer Zeit war ich vollkommen schmerzfrei und habe gleich gefragt, wann ich wieder laufen kann“, verrät Gitta B. In einer weiteren Operation wird der Stimulator in einer Gewebetasche platziert. Bereits nach wenigen Tagen kann sie die Klinik wieder verlassen. Zurück in ihren eigenen vier Wänden kann sie selbst mit einem Apple iPod über eine spezielle App regulieren, wie stark oder wie schwach die Impulse sind. „Für Ruhephasen, Alltagsaktivitäten und für das Training habe ich ein eigenes Programm. So kann ich selbstbestimmt über meinen Alltag verfügen und im nächsten Jahr hoffentlich auch beim New-York-Marathon teilnehmen“, ergänzt Gitta B.